Mittwoch, 28. Juni 2017

Die barocke Wallfahrt auf dem Bernhardus - Teil 2: Der Heilige Bernhard vollbringt Wunder


© Gabriele von Trauchburg, Juni 2017

               
Im Jahre 1727 tat sich merkwürdiges bei der kleinen Kapelle auf dem Spitzkopf. Gleich mehrere Personen berichteten von der Erscheinung des Heiligen Bernhard von Clairvaux und an sich selbst wahrgenommenen Wundern.
Bernhard von Clairvaux (* um 1090 - 20. August 1153) war ein Abt, Mystiker und einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens. Er war für dessen Ausbreitung über ganz Europa verantwortlich.
Er gilt als Patron der Bienen, Imker und Wachszieher. Er hilft bei Besessenheit durch Dämonen, bei Kinderkrankheiten und Tierseuchen. Zudem steht er den Menschen bei Gewitter, Unwetter und in ihrer Todesstunde bei.

Heiliger Bernhard mit den Marterwerkzeugen, zwischen 1600 und 1650 - © GvT

Der Glaube an Heilung durch den Heiligen Bernhard führte Menschen aus der Umgebung zur kleinen Kapelle auf dem Spitzkopf. Im Verlauf ihrer Wallfahrt erlebten mehrere Pilger eine spontane Heilung. Rasch verbreitet sich die Nachricht von diesen Wundern. Dabei drang sie auch zum Herrschaftsinhaber, Graf Gaudenz von Rechberg-Weißenstein vor. Dieser begann, bei der kleinen Kapelle mit dem systematischen Aufbau einer Wallfahrt - der Bernhardus-Wallfahrt. An deren Ursprung erinnert bis heute eine Tafel in der Kapelle mit folgender Inschrift:  

Dies ist der Ort, wo der Heilige Vater Bernhardus nach seinem Verbot zu Clarenthal (Clairvaux) anno Domini 1727 sich wiederum das erste Mal hat wundersam gezeigt und ihm zu Ehren dass folgende Jahr 1728 den 20. August die Erste Heilige Messe solemniter (d.h. feierlich, förmlich) gefeiert worden.  

Diese Tafel befindet sich heute an der Seitenwand der Kapelle aus dem 19. Jahrhundert


Quellen und Literatur

GRFAD, einschlägige Archivalien zur Bernhardus-Wallfahrt
Gabriele von Trauchburg, Lauterstein - Kirchenführer für Nenningen und Weißenstein, Lauterstein 2015  



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