Die erste Kapelle auf dem Bernhardus
'Bernhardus' ist eine Bezeichnung für einen Punkt am östlichen Albtrauf auf der Gemarkung der Stadt Lauterstein oberhalb von Weiler in den Bergen, dessen ursprüngliche geographische Bezeichnung Spitzkopf lautet.Die exponierte Lage oberhalb des Furtlespasses zwischen Schwäbisch Gmünd und Lauterstein mit weitem Blick über die Landschaft des Remstales in Richtung Norden hatte - ähnlich wie am Hohenrechberg - schon vor dem Beginn der Bernhardus-Wallfahrt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Bau einer Kapelle angeregt, wo eine kleine, wundertätige Figur des Heiligen Bernhards von den Menschen aus der näheren Umgebung verehrt wurde.
Blick vom Bernhardus Richtung Norden - © GvT |
Der Ursprung der ersten Kapelle an diesem Platz ist nicht bekannt. Deren erste Nennung datiert aus dem Jahre 1696.
In jenem Jahr beauftragte der Inhaber des Gutshofes Ruppertstetten, Hans Jörg Krueg, seinen in Degenfeld wohnenden Schwiegersohn, die Kapelle regelmäßig einmal in der Woche zu inspizieren und bei Bedarf Baumängel sofort zu beheben.Man fragt sich unwillkürlich, weshalb eine wöchentliche Baubeschau damals notwendig war. Zwei Gründe fallen mir ein
- die Kapelle war baufällig, oder
- die Wetterlage war so extrem, dass Unwetter den Baubestand gefährdeten. Tatsächlich war 1695 der Vulkan Oshima, einer der am häufigsten ausbrechenden Vulkane der Welt, wieder einmal tätig gewesen.
Quellen und Literatur
GRFAD Donzdorf - Einschlägige ArchivalienGabriele von Trauchburg, Lauterstein - Kirchenführer für Weißenstein und Nenningen, Lauterstein 2015
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